Sportmassage
- Wanda Saner
- vor 13 Minuten
- 2 Min. Lesezeit

Sportmassage – Kraft, Gefühl und Erfahrung
Massage ist ein weiter Begriff. Er reicht von gelegentlichen Wellness-Massagen über die klassische Sportmassage bis hin zu therapeutischen Anwendungen bei Beschwerden. Gemeinsam ist allen Formen, dass sie durch mehr oder weniger starken Druck, Streichungen und gezielte Griffe Muskeln, Bänder und Faszien lösen, dehnen und tonisieren.
Die Grenzen zwischen den verschiedenen Massagearten sind fliessend. Die Sportmassage vor einem Wettkampf zeichnet sich durch kräftigeren Druck und dynamischere Griffe aus. In der regenerativen Phase hingegen kommen eher sanfte, wohltuende Streichungen zum Einsatz – ähnlich wie in einer Entspannungsmassage.
Eine gute Masseurin oder ein guter Masseur orientiert sich immer an den individuellen Bedürfnissen der Sportlerin oder des Sportlers. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Intuition und Erfahrung. Mit den Händen „sehen“ zu lernen bedeutet, das Gewebe so feinfühlig zu ertasten, dass sich – in Kombination mit anatomischem Wissen – ein inneres Bild ergibt: von verhärteten Stellen, verkürzten Faszien oder verspannten Muskelsträngen.
Man greift tief in die Muskulatur und ertastet Verlauf und Konsistenz des Gewebes. Dieses innere Bild hilft zu erkennen, wo und in welche Richtung Druck ausgeübt werden kann – oder soll –, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Anschliessend wird das Gewebe je nach Bedarf bewegt, gedehnt, gedrückt oder gezogen, bis es sich entspannt und wieder elastisch wird.
Diese Vorgehensweise geht manchmal mit Schmerzen einher – allerdings unterscheidet die betroffene Person instinktiv zwischen einem wohltuenden „Wohlweh“ und einem belastenden Schmerz, der Alarm auslöst. Solange Fasern nur gedehnt und nicht verletzt werden, ist der Schmerz gut aushaltbar. Die Grenze liegt dort, wo sich die Person dem Druck entzieht oder nach Luft schnappt. Auch blaue Flecken müssen nicht sein – meine Erfahrung zeigt: Auch alte, tiefsitzende Verspannungen lassen sich mit Geduld und Aufmerksamkeit lösen.
Solange Beschwerden wie Knieprobleme, Rückenschmerzen, Achillessehnen- oder Nackenverspannungen keinen strukturellen Schaden (wie z. B. einen Riss oder Knorpelabbau) aufweisen, kann eine gezielte, tiefgehende Massage spürbare Linderung – oder sogar Heilung – bringen. Es braucht dafür vor allem Zeit. Und jemanden, der weiss, was er oder sie tut.
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